Mittwoch, 8. Mai 2013

z e i t r e i s e


letzte woche habe ich eine kleine zeitreise gemacht. es ging in den ort, den ich viele, viele jahre als meine heimat empfand und zu dem ich heute sagen würde, dass er für mich kindheit am stärksten symbolisiert.
es ist komisch, wie groß und riesig und weit mir alles als kind vorkam. und wie klein, winzig, überschaubar, fast schon eng es mir jetzt vorkommt. und es ist wahnsinn, wie viele erinnerungen hochgeschossen kommen. und noch mehr wahnsinn, wie man es körperlich spürt. auf eine art und weise, wie man sie gar nicht beschreiben kann.
als kind war ich stark naturverbunden. ich konnte ewig in ner baumkrone hocken und leute, die vorbei laufen, beobachten. oder die stadtmauer hochkletter und dadrauf, unter unserer nußbaumkrone die menschen heimlich beobachten. ich liebte es in mais- und kornfeldern mich zu verstecken. räuber & gendarm zu spielen. maisbuden inklusive fahrradparkplätzen zu baun. jeden weg mit wassermalfarben zu markieren. an kieskruben zu spielen, immer mit dem kitzel, es könnte einstürtzen.
ich konnte ewig steine sortieren. ewig nach versteinerten muscheln suchen. - und fand auch welche. - stundenlang am ufer von nem teich sitzen und davon träumen, einen steg zu baun und dabei die wasserschnecken und das schilf mit einer eeeeengelsgeduld anstarren. ..
wir spielten bmx-bande und dekorierten unsere klappfahrräder. wir spielten aus tiefster inbrunst pfadfinder. gingen heimlich in die abgesperrte mühle und schauten uns das wasserrad an und hofften drinnen, nicht durch die etagen durchzufallen, die schon marode waren. wir bemalten uns mit dicken filzstiften die gesichter zu indianern. und versteckten unendlich viele schätze, für die die geheimnisvollsten schatzkarten gemalt wurden, um die schätze, wenn wir erwachsen sind, wieder auszubuddeln.
und..... ich erfand ganz, ganz viele geheimschriften. ♥                
zwischen dem linken pfeil, der auf den wasserturm zeigt und dem rechten pfeil, der auf eine kirche zeigt, spielte sich in meinen ersten lebensjahren der hauptteil meines lebens ab. (später kam noch weiter rechts der weg bis zum storchenturm = schule hinzu.) 
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